Geld gegen Hunger statt für Militär!
12. Apr 2017
„Angesichts der drohenden akuten Katastrophe mutet die vor dem Hintergrund der NATO-Verpflichtungen geplante drastische Anhebung des deutschen Verteidigungsetats von jährlich 37 auf 60 Milliarden Euro bis 2024 monströs und zynisch an. Die Ad hoc-Auffüllung der UN-Nothilfekasse ist ein friedensethisches Gebot ersten Ranges, das ungewöhnliche Haushaltsentscheidungen rechtfertigt! Wir appellieren an unsere Bundesregierung und unseren Bundestag, nicht um schwarzer Nullen willen die Augen vor der drohenden Gefahr zu verschließen und den Tod von 20 Millionen Menschen wissentlich in Kauf zu nehmen! Deshalb fordert die pax christi-Kommission Friedenspolitik Bundesregierung und Bundestag auf, angesichts der größten drohenden Hungerkatastrophe seit 1945 die Beitragserhöhung an die NATO an die Hilfswerke der UNO umzuwidmen. Unter Ausschöpfung aller Möglichkeiten muss das Geld so schnell wie möglich bereitgestellt und überwiesen werden“, erklärt Christof Grosse, der Sprecher der pax christi-Kommission Friedenspolitik.
20 Millionen Menschen
in vier Ländern - Südsudan, Nigeria, Somalia, Jemen - sind vom Hungertod
bedroht, warnt UN-Nothilfekoordinator Stephen O'Brien. Und UN-Generalsekretär
António Guterres versagt vor dem Mikrofon die Stimme, als er feststellt, dass
erst zehn Prozent der bis Ende März 2017 benötigten 4,4 Milliarden Dollar
zusammengekommen sind, die die UN brauchen, um die schlimmste Not zu lindern.
Das Novum ist, dass mehrere große Hungerkrisen gleichzeitig zu
bewältigen sind - zusätzlich zu anderen Krisen und Konflikten. Nirgendwo sonst
sind die Folgen des Klimawandels so sichtbar wie in der Sahelzone. Die
Herausforderungen auf dem afrikanischen Kontinent haben sich durch die vielen
Kriege, Terrorgruppen und korrupten Eliten zusätzlich potenziert.
Die Bundesrepublik Deutschland liegt nach den USA, die mit jährlich 6,2
Milliarden Dollar humanitären Hilfsgeldern die größte Spendernation sind, und
der EU (3,1 Milliarden) mit 2,8 Milliarden auf Platz drei der Beitragenden. Sie
hat ihren Beitrag für Afrika inzwischen von 100 auf 300 Millionen Dollar
angehoben.
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pax christi Deutsche Sektion
Diözesen
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Kommission Friedenspolitik
Die kritische Begleitung der Bundeswehrreform, der Konflikt in Syrien und die Kritik an der Rüstungsexportpolitik der Bundesregierung gehören zu den Themen der Kommission.